Nicht nur, dass mein dänischer temp flatmate ein netter Kerl ist, er ist auch erfahren im bügeln. Zumindest ließ sein schnittiges Dampfbügeleisen darauf schließen. Nach anfänglicher Skepsis habe ich den Versuch gewagt und war vom Ergebnis sehr angetan. Es ist tatsächlich ein Leichtes, mit diesem Gerät zu bügeln und - das Entscheidende - das Hemd ist nahezu knitterfrei! Nach zwei Monaten (temp!) zieht mein flatmate nun wieder aus und nimmt natürlich sein Wundergerät mit.
Ich musste zur Tat schreiten. In einem Elektromarkt stand ich vor einem Regal mit 20 verschiedenen Bügeleisen, die sich m.E. nur im Preis unterschieden. In der Kategorie £25 fand ich glücklicherweise ein Modell von Rowenta. Gute deutsche Wertarbeit. Noch dazu aus Offenbach (zumindest dort gegründet, mittlerweile SEB). Wunderbar, nachdem ich letzten Monat nicht ohne Stolz herausfand, dass der Londoner Stadteil, in dem ich lebe, Tower Hamlets, mit Offenbach verschwistert ist, ist dieser Kauf schon die zweite gute Tat, um die ehemals heimische Wirtschaft zu unterstützen.
Als ich das gute Stück zu Hause auspackte und die Bedienungsanleitung studierte, musste ich jedoch voller Schrecken feststellen, dass es mit nichten in Offenbach hergestellt wurde: Made in China prangte neben dem Rowentalogo.
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