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Friday 14 January 2011

Jörg Schönenborn wäre auf der Insel arbeitslos

Auch nach fuenf Jahren in London gibt es noch immer Dinge, die mich verwundern, amuesieren oder die ich schlicht nicht verstehe. Ich habe schon ueber die Situation der Geldautomaten und das mit Hingabe vollzogene Schlange stehen geschrieben. Dieses Mal geht es um Politik und Wahlen, genauergesagt um Wahlergebnisse und wie sie zustande kommen.

In Deutschland gibt es bei Landtags- und Bundestagswahl eine Prognose nachdem die Wahllokale geschlossen habe. Das wird sogar mit Countdown angekuendigt. Bis auf wenige Ausnahmen sind diese Prognose, die Umfrageergebnissen nach dem Urnengang beruhen, akkurat.

Die erste Hochrechnung gibt es in der Regel 15 Minuten spaeter, die Zweite weitere zehn Minuten spaeter undsoweiter. Meines Wissens wird in den fruehen Morgenstunden das vorlauefige amtliche Endergebnis veroeffentlicht.

Beispiel von der Insel gefaellig? Gegen zwei Uhr morgens erklaerte der Wahlleiter Labours Debbie Abrahams zur Siegerin der 'by-election', also der Nachwahl, in Oldham East and Saddleworth.

Das war zwar keine grosse Ueberraschung, Journalisten und Politiker hatten in Interviews einen komfortabken Sieg vorhergesagt, aber offizielle Zahlen gab es nicht. Warum also, macht die BBC oder andere keine exit polls?

Bei der General Election vom 6. Mai 2010, die die Konservativ-liberaldemokratische Regierung hervorbrachte, waren um acht Uhr am folgenden Tag erst 500 der 650 Wahlkreise ausgezaehlt.

Ein Freund wies darauf hin, dass Grossbritannien eben (noch) ein reines Mehrheitswahlrecht habe und nicht wie beispielsweise Deutschland einer personalisierten Verhaeltniswahl.

Aber was spricht dagegen, Wahler nach der Wahl zu fragen, wo sie ihr Kreuz gemacht haben? Der Englaender nennt das exit poll.

Ich habe immer noch keine schluessige Antwort gefunden. Wer mir eine schickt, bekommt ein Pint.

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